CD Veröffentlichung von Heinichens Oper Flavio Crispo

Am 4. Dezember 2018 erschien beim Klassik Label CPO die Aufnahme der Barockoper „Flavio Crispo“ von Johann David Heinichen. Nach rund dreihundertjährigem Schlummern haben wir die italienische Oper 2016 gemeinsam mit Il Gusto Barocco und den KünstlerInnen Leandro Marziotte, Dana Marbach, Alessandra Visentin, Silke Gäng, Nina Bernsteiner, Tobias Hunger und Ismael Arronitz in Stuttgart uraufgeführt. Ab dem 15. März 2019 gibt es die Oper ebenfalls auf Spotify zu hören.

Aufgrund ihrer Entstehungsgeschichte ist die Oper eines der wertvollsten Zeugnisse der damaligen Zeit. Die historischen Umstände sind besonders: Ein Streit der beiden weltberühmten Kastraten Senesino und Berselli sorgte für einen Eklat, der die Premiere von Heinichens Oper am Dresdner Hof verhinderte. Einige Anekdoten berichten, dass die Sänger dem Komponisten mangelnde Italienisch-Kenntnisse vorwarfen und im Probenprozess die Noten vor den Augen des Komponisten zerrissen – andere wiederum, dass Händel auf der Reise von Italien nach London die Dresdner Sänger abwarb. Es ist eine meisterhafte Partitur: Heinichen wählt z. B. eine sehr aparte Instrumentierung, um die Reinheit und Zerbrechlichkeit der Figur der Elena zu charakterisieren: In den Orchester-Ritornellen erklingen drei klagende Oboenstimmen ohne jegliches Baß-Fundament – ihr Klagegesang selbst wird durch leise Pizzicati der Streicher und in unserer Interpretation des Basso Continuo durch Arpeggien der Harfe begleitet. Dieser melancholische und fragile Aktschluß steht beispielhaft für Heinichens poetische und hoch empfindsame Vertonung dieses Opernlibrettos.

Hörbeispiele:



Die Bestellung der CD ist im Onlineshop von CPO möglich. Dort finden sich auch weitere Hörproben.

Wer Heinichens Oper zum anhören gerne online streamen möchte:
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